Ziel des von der M.A.K.-Stiftung angedachten Projektes OPERA TASTING ist es eine Brücke zu schlagen zum Musiktheater in klassischer Form - zur Oper. Hierfür sollen Programme entwickelt werden, um bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken für den Besuch von Opern in Opernhäusern. Diese Programme können dann auch von anderen Regionen, Städten oder Opernhäusern übernommen werden. Dann besteht die Chance ein young audience für die Oper zu gewinnen.
Zur Realisierung dieses Projektes sollten unter Koordinierung und Moderation der Camerata Nuova e.V., die in diesem Bereich schon eine Reihe von Initiativen ergriffen hat, Vertreter und Experten zusammentreffen und gemeinsam u.a. mit Musik-Pädagogen und Veranstaltern Wege zu suchen, um Jugendliche und junge Erwachsene zu erreichen, zu interessieren, zu begeistern.
Die Zielerreichung ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, u.a. wo erreiche ich die intendierte Zielgruppe, wie erreiche ich sie, mit welcher Musik erreiche ich sie? Wie groß sind die Schwellenängste vor den „kulturellen Hochburgen“? Wie groß ist die „Fallhöhe“ zwischen Pop und Klassik? All dies bedarf der Klärung und dies gelingt nur mit Einbeziehung dieser Zielgruppe, der Jugendlichen und der jungen Erwachsenen. Nur sie können uns Auskunft darüber geben, wie sie kommunizieren, wie sie sich informieren. Welche Botschaften sie überhaupt wahrnehmen, welche Musik sie spontan interessiert, wie Interesse auch für andere Formen der musiktheatralischen Darstellung geweckt werden könnte.
Grundsätzlich geht es um zwei Dinge: den Abbau von Hemmnissen gegenüber den „Hochburgen bürgerlicher Kultur“, wie dies Opernhäuser ohne Zweifel sind, und dem Abbau von Vorurteilen gegenüber klassischem Musiktheater, der Oper. Die Vorgehensweise folgt der AIDA-Formel, die aus dem Marketing der Betriebswirtschaftslehre bekannt ist:
A: Aufmerksamkeit erzeugen
I: Interesse wecken
D: eine Entscheidung (decision) erzwingen
A: die Entscheidung (action) ausführen
Es müssen Brücken gebaut werden. OPERA TASTINGs sollen den Kontakt zu den lokalen/regionalen Opernhäusern herstellen, daher sollten OPERA TASTINGs immer in Opernhäusern stattfinden, nicht auf den großen Hauptbühnen, sondern auf Probe- oder Studiobühnen. Die Veranstaltungen müssten eindeutigen Partycharakter haben, ähnlich der sehr populären After-Work-Lounges. Entsprechend sollten sie auch beworben werden.
Eine Band sollte u.a. auch Melodien der Oper improvisieren, durchaus mit Gesang, vielleicht sogar im Rap-Stil. Eine solche Performance kann Aufmerksamkeit wecken, für das Opernhaus und die dort aufgeführten Opern.
Nun gilt es, Interesse zu wecken. Als Kontrast könnte eine Sängerin oder ein Sänger eine Arie vortragen, die zuvor z.B. als Rap-Song gehört wurde. Dazu wird die Handlung erzählt. Ein solches cross over, einer zuvor gehörten Pop-Nummer das Opern-Original gegenüberzustellen, könnte im Verlauf der Lounge wiederholt werden. Wenn der/die SängerIN und der/die KorrepetitorIN unter den Gästen verbleiben, könnte Interesse an der Aufführung geweckt werden – Oper zum Anfassen. Karten für einen Besuch der Oper können verlost, verschenkt, aber auf jeden Fall angeboten werden. Opernmelodien und Operngesang müssen integraler Bestandteil der Party sein, so kann Oper unaufdringlich Einzug halten in die Freizeitkultur Jugendlicher und junger Erwachsener.
Eine solche Veranstaltung sollte von einem professionellen Veranstalter organisiert und angeboten werden. Solcherart OPERA TASTINGs sollten regelmäßig stattfinden, ähnlich den Einführungen, die Opernhäuser zu Neuinszenierungen veranstalten.
Die beschriebenen OPERA TASTINGs könnten ohne besondere Risiken versucht werden. Dies wäre ein Unternehmen, das allen Opernhäusern in der Region vorgestellt werden könnte. Man könnte z.B. ein solches erstes OPERA TASTING in Wiesbaden organisieren und Beobachter der anderen Opernhäuser der Region, Darmstadt, Frankfurt, Mainz einladen.
April 2015 Armin Kretschmar
Hessisches Staatstheater Wiesbaden
Mozartgesellschaft Wiesbaden
Kulturkommunikation Karl-Werner Joerg, Friedrichsdorf
Akademie Musiktheater heute, Frankfurt
Gesellschaft der Freunde des Staatstheaters Wiesbaden e. V
Grazyna Przybylska-Angermann, Musikpädagogin, Hannover, Darmstadt
MacEnterprise GmbH, Nierstein
Prof. Bernd Ruf, Musikhochschule Lübeck
Palast Promotion und Veranstaltungsconsulting GmbH, Wiesbaden
Klassische Oper nachkomponiert, für Jugendliche und junge Erwachsene.
Aufführungen im Capitol in Offenbach und im Schlachthof Wiesbaden.
Warum gehe ich nicht in die Oper?
Befragung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch Studenten der Hochschule RheinMain in Zusammenarbeit mit der Oper Frankfurt.
Eine Oper mit religiösem Hintergrund als Integrationsobjekt. In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Wiesbaden, dem Bildungs- und Kulturverein e.V,. eine Gemeinde der VIKZ Süleymaniye Moschee und der Lutherkirche Wiesbaden.
Wie relevant ist Musiktheater, d.h. Oper, Operette, Musical, heutzutage für Jugendliche und junge Erwachsene? Ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Darmstadt und dem Hessischen Staatstheater Wiesbaden.